Segeln
Wie keine andere Sportart erzeugt der Segelsport Emotionen. Fahrtensegler schwärmen von der Konfrontation mit einer unverfälschten Natur, Regattasegler von der Gemeinschaft und Freizeitsegler von der Ruhe und Entspannung auf dem Wasser. Segeln führt Menschen zusammen, die sich begeistern können. Und dafür muss man nicht an der Küste wohnen …
Albert Einstein segelte zusammen mit seinem Briefträger als Vorschoter einen 15er-Jollenkreuzer auf einem 750 m breiten Binnensee in Brandenburg.
Den Segelsport des WSV Roxheim hat ein Wormser bekannt gemacht: Heiko Krick. Heiko segelte ein Boot der Klasse Schwertzugvogel. Mit Gerd Eiermann und Peter Linnekuhl hat er in dieser Bootsklasse dafür gesorgt, dass aus der durch Wilfried Erdmann bekannt gewordenen Wanderjolle ein Regattaboot wurde.
Um mit Heiko zusammen Regatten zu segeln, kamen Segler aus ganz Deutschland angereist. Für das „Große Fass vom Silbersee“ spendete der damalige Ministerpräsident Helmut Kohl den Ehrenpreis. Zurzeit werden zwei dieser Boote, die bei Leichtwind sehr schnell sind, auf dem Silbersee gesegelt.
Unkomplizierte Einhandboote haben in den vergangenen Jahren an Popularität gewonnen. Allen voran der Laser.
Die bekannteste Seglerin vom Silbersee, Doris Wetzel vom KCF kämpfte sich in dieser Bootsklasse bei den Frauen bis in die Weltspitze vor. Sie gründete mit den KCF und WSV-Seglern die Laserflotte am Silbersee.
Viele der damaligen Einhandsegler sowie Segler des Jugendbootes 420er aus der Umgebung sind mittlerweile auf kleine Jollenkreuzer umgestiegen. In Frankreich entwickelte Jollen wurden der Einfachheit halber nach ihrer Länge in cm benannt.
Die stärkste Flotte am Silbersee bilden die 510er und die 517er. Diese Boote sind von der Konstruktion her enorm robust und langlebig, da das Bootsgewicht von zwei Kimmkielstummeln abgefangen wird.
Neben den Regatten, die von KCF und WSV als Gemeinschaftsregatten für Einhandboote und 510er ausgeschrieben werden, wird Segeln zur Entspannung nach der Arbeitswoche am Silbersee großgeschrieben.
Ein Maßstab für die Sportlichkeit eines Bootes ist der Yardstickfaktor, mit dessen Hilfe man die Geschwindigkeitsunterschiede bei der Auswertung einer Yardstickregatta ausgleicht. Yardstickregatten werden zeitgleich mit den Ranglistenregatten der Einhandsegler und 510er ausgetragen. Segler auf dem Silbersee sollten kein Boot mit einem Yardstickfaktor über 125 segeln, da die Zieleinlaufzeit bei Regatten zu groß wird.
Boote mit einem Yardstickfaktor von 80 oder darunter können auf dem Silbersee bei den häufigsten Windverhältnissen ihr Geschwindigkeitspotential nicht voll entfalten. Sie bringen jedoch eine Menge Spaß und einen sicheren Platz im Mittelfeld.
Aber was wirklich zählt beim Segelsport ist die Geselligkeit und das sichere Gefühl: Wo ich bin, da ist vorn!